helena baum

Alle Koordinaten, die mich bisher durchs Leben navigiert hatten, fielen gerade weg. Ich bewegte mich wie auf einer dicken Decke Neuschnee. Alles war weiß. Ich sah keine Spuren mehr, wusste nicht, wo es lang ging. Wusste nicht, was unter dem Schnee war. Wurde ich getragen? Stürzte ich ein? Woran sollte ich mich orientieren?

– Aus: “Mensch Junge“

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über mich

Schreiben ist meine Meditation. Wenn ich schreibe, komme ich in einen Flow, der mich alles vergessen lässt: die Zeit, To-do-Listen, Wetter, Kaffee, Vorhaben und Verabredungen. Einfach alles. Dann befinde ich mich mich mit allen Sinnen in meiner Geschichte. Sehe die Szenen vor mir, wie einen inneren Film, kenne den roten Faden, die Wendungen und das Ende. Das ist mein Bestenfalls.

In weniger guten Momenten hadere ich mit allem. Komme nicht in den ersehnten Schreibflow, finde das Geschriebene unmöglich, lass mich gerne ablenken: von der Zeit, dem Wetter, To-do-Listen, einem Kaffee, den ich dringend brauche, verabrede mich, telefoniere stundenlang und hadere mit der ganzen Story. Dem Anfang, den Wendepunkten und dem Ende. Das ist mein Schlechtestenfalls.

Zum Glück wechseln sich die beiden Phasen ab, denn ich liebe es, die Geschichten von Menschen zu erzählen, die tief gefallen sind und sich immer wieder aufgerappelt haben. Von ihren Kämpfen, Sehnsüchten und Hoffnungen. Ihren Beziehungen und der Liebe. Ich schreibe keine puren Liebesgeschichten, doch die Liebe spielt immer eine Rolle. Die Liebe zu sich selbst, zu einem bestimmten Menschen, zu den Kindern oder schlicht die Liebe zum Leben.

In meinen beiden Berufen (Autorin und Psychotherapeutin) und auch in meinem Leben kenne ich das Gänsehautgefühl, wenn das Leben wieder Schwung holt.

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